Am Donnerstag wird wieder einmal in der Hofburg gefeiert. Was eigentlich? – Die steigenden Arbeitslosen- und Kurzarbeitszahlen? Das höchst erfolgreiche Wirtschaften der vergangenen Jahre? Das Wunder Kapitalismus an sich?
Während sich die High Society beim Opernball selbst abfeiert, haben viele Menschen in unserer hochgepriesenen Konsumgesellschaft keinen oder keinen adäquaten Zugang zu Essen, zu Wohnen oder zu Informationen. Gerade in Zeiten, in denen der Kapitalismus wieder einmal besonders nachdrücklich zeigt wie gut er funktioniert, fehlt es immer mehr Menschen an den notwendigsten Existenzgrundlagen.
Gehts der Wirtschaft gut – gehts den Menschen gut? – Die Beteiligung am Produktionsprozess wird für gesellschaftliche Partizipation vorausgesetzt. In diesem Zusammenhang fehlt eine Grundsicherung, zur Absicherung der existenziellen Notwendigkeiten. Statt dessen müssen sich viele Menschen einem teilweise menschenunwürdigen Arbeitsmarktregime unterwerfen. Raum wird immer stärker privatisiert, der verbliebene öffentliche Raum wird immer restriktiver gehandhabt. Die Informationsgesellschaft teilt zusätzlich in zwei Klassen, diejenigen die Zugang haben und diejenigen, die diesen nicht haben. Daher gilt: Gehts der Wirtschaft gut – gehts der Wirtschaft gut. Aber sonst schon gar nichts.
Um den Opernball etwas entgegenzusetzen gibt es am Donnerstag eine Aktion. Geladen wird zu guter Musik ohne Drei-Viertel Takt, leckerem Essen, und das Ganze für kein Geld.
Donnerstag 19. 2. 2009 ab 16:00; Mariahilferstrasse / Ecke Museumsquartier, 1070 Wien